Nach zwei knappen Niederlagen in Folge kämpft der ATSV Habenhausen II weiter gegen den Abstieg
Bremen. Eigentlich wollte Sascha Kunze in seinem ersten Jahr als Trainer bei den Verbandsliga-Handballern des ATSV Habenhausen II um den Aufstieg in die Oberliga mitspielen. Da der Verband Niedersachsen-Bremen (HVNB) zur kommenden Spielzeit die Regionalliga einführt, gibt es sieben Tickets. Doch es ist anders gekommen. Für die zweite Mannschaft des ATSV wird kein Platz in der Oberliga dabei sein. Das steht vier Spieltage vor Ende der Saison fest. Vielmehr muss die Oberligareserve nach Niederlagen bei der SG Achim/Baden II (30:31) und daheim gegen den TSV Bremervörde (33:38) kräftig um den Klassenerhalt zittern. „Noch sind wir knapp über dem Strich“ stellt Sascha Kunze vier Spieltage vor Saisonende fest.
Durch die Hintertür wollte Habenhausens Zweitvertretung kein Oberligist werden. Hintergrund: Im Rahmen der angedachten Kooperation mit dem Nachbarn HC Bremen hätte die zweite Mannschaft des ATSV in der Oberliga den Platz vom Nachbarn von der anderen Weserseite übernehmen sollen. Das war für Kunze und seine Crew jedoch keine Option. „Da macht doch sportlich wenig Sinn. Wir sind Vorletzter in der Verbandsliga und sollen dann quasi aufsteigen. Wie soll das?“, fragt der Coach. Ob es eine gute Entscheidung war? Das werde man dann sehen, meint der B-Lizenzinhaber.
Das Kellerduell bei der SG Achim/Baden II wurde für beide Teams in der Vorwoche in der Schlussphase zu einem Nervenspiel. Acht Minuten vor dem Abpfiff war das nicht ersichtlich. Achims Kreisläufer und spielender Co-Trainer Arne Zschorlich hatte auf 29:23 gestellt. Wenig später stand es 29:25. Trotzdem deutete nicht viel auf eine mögliche Wende hin. Zumal ATSV-Routinier Sebastian Heller mit einer Zeitstrafe für zwei Minuten auf die Bank geschickt wurde (55.). Die Überzahl nutzten die Gastgeber jedoch nicht zu ihrem Vorteil: Als die Zeitstrafe abgesessen war, führte die SG Achim/Baden nur noch mit zwei Treffern (29:27). Wenig später trennte die beiden abstiegsbedrohten Mannschaften nur noch ein Tor – 29:28 (57.). Beim Schlusspfiff bejubelten die Gastgeber einen Sieg, der ihnen im Abstiegskampf wieder alle Möglichkeiten beschert. Bis auf einen Zähler hatte sich der Aufsteiger durch den Erfolg an den ATSV Habenhausen II herangeschoben.
Im Heimspiel gegen das Top Team aus Bremervörde durfte der ATSV bis zum 10:12 (22.) durch Johannes Seliger auf eine Überraschung hoffen. Dann zogen die Gäste bis zur Pause auf 20:15 davon und erhöhten nach dem Wechsel auf 29:21 (44.). Julian Behnke und Yannick Schröder trafen in der Endphase zum 33:38-Endstand. Verstärkung aus der ersten Mannschaft war am Sonnabend nicht dabei. Der designierte Meister der Oberliga spielte zeitlich beim TuS Rotenburg und gewann an der Wümme mit 41:25. Sascha Kunze hofft, dass das Team von Trainer Mathias Ruckh am kommenden Sonnabend im Heimspiel gegen den TuS Haren letzte Zweifel an der Meisterschaft beseitigt. Kunze: „Dann können wir schauen, welche Spieler aus dem Oberligateam uns in den letzten vier Saisonspielen unterstützen können.“ Linkshänder Louis Beyer wäre ein Kandidat. Mit Bordmitteln könnte es im Abstiegskampf eng werden für die Mannschaft von Sascha Kunze.
Denn das Restprogramm der Bremer ist knackig. Habenhausens Zweitvertretung bekommt es nur noch mit Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte zu tun. VfL Fredenbeck II ( 6.). Wilhelsmhavener HV II (3.) , HSG Hunte-Aue Löwen (4.) und HSG Grüppenbühren/Bookholzberg (1) heißen die Gegner des ATSV bis zum Saisonfinale am 12. Mai.
Geschrieben von Jürgen Prütt und am 15.04.2024 im Weser-Kurier Veröffentlicht.
Foto: Nils Conrad