Klassenerhalt in Liga drei ist kaum noch möglich
Bremen . Habenhausens Handballtrainer Matthias Ruckh war frustriert. In ihm breitete sich nach der 24:26-Niederlage in der 3. Liga der Männer beim SV 04 Plauen-Oberlosa eine völlige Leere aus. „Ich kann mich nur an einen Tag erinnern, an dem ich mich so gefühlt habe: Beim Zweitligaabstieg mit dem TV Grambke.“ Ruckh war damals Spieler beim TVG, das angesprochene Ereignis liegt 20 Jahre zurück. Nun droht ihm mit dem ATSV Habenhausen ein ähnliches Schicksal, denn gut sehen die Aussichten seiner Mannschaft in der Abstiegsrunde nicht aus. Die Blau-Weißen nehmen drei Spiele vor dem Saisonende mit 2:8 Punkten den vorletzten Platz ein und müssen für den Klassenerhalt sowohl Plauen (4:4 Punkte) als auch LIT (6:2) in der Tabelle überholen.
Den wichtigen direkten Vergleich haben sie aber nun gerade gegen Plauen verloren, die beiden gegen LIT sowieso. „Es bleibt uns nur noch eine rechnerische Möglichkeit“, gibt Matthias Ruckh zu. Sein Team spielte gegen die starken Sachsen gut auf, es belohnte sich aber nicht. „Wir sind schon wieder an uns selbst gescheitert“, sagte der Habenhauser Trainer. Der vielversprechende 10:7-Auftakt half nicht (20.), da der ATSV die Hausherren mit Fehlern immer wieder ins Spiel brachte. „Wir werfen die Bälle zu leichtfertig weg und sind nicht cool geblieben“, analysierte Ruckh.
Das lag auch am fehlenden Timing unter Drucksituationen, die mehr als 500 lautstarke Zuschauer noch erhöhten. „Diesen Automatismus „erreichst du nur durch monatelanges Wiederholen im Training“, klärt Ruckh auf. Das war jedoch bei den vielen Verletzungs- und Coronafällen nicht möglich – ein Teufelskreis. Als Habenhausen nach dem 23:24-Rückstand fast drei Minuten nicht traf, zog Plauen entscheidend auf 26:23 davon. Zwei gute Heimspiele will der ATSV noch gegen Barmbek und Plauen machen, zum Abschluss geht’s nach Hannover. „Vielleicht gibt es ja doch noch einen Handball-Gott, der auf unserer Seite steht“, wünscht sich Ruckh.
ATSV Habenhausen: Steffens, Berdar, Sommerfeld; Ruthke (2), Heller (3/3), Fischer, B. Wähmann (1), Meier (1), Schluroff (4), M. Wähmann (2), Harting, Kragesteen (6), Koshman, Hintke (4), Ahrens, Fehler (1)
Spielbericht aus dem Weser Kurier
Veröffentlicht am 11.04.2022. Geschrieben von Olaf Kowalzik.