Abschlussfahrt einer seltsamen Saison oder Grundlagenausdauer mal anders? Wohl beides!
Am Freitag, den 9.7. ging es los: Ein Peloton von 36 Jungs und vier Betreuern strampelte los. Das Ziel: Ca. 50km entfernt, nördlich von Worpswede, mitten im Teufelsmoor.
Aber schon am Bürgerpark riss das Feld auseinander. Die Gruppe Faciejew unternahm den ersten Ausreißversuch. Mit Erfolg! Die Verfolger um die Gruppe Grieme wurden immer wieder abgeschüttelt. Und dann, bei Dammsiel im Blockland, musste der `Besenwagen´ das erste Mal retten – irreparabler Plattfuß. In Neu-Helgoland wollte man sich dann wieder sammeln. Doch jetzt war die Gruppe Reschke vollständig verschollen – offenbar sogar in einem Funkloch! Beim verzweifelten Versuch eine Abkürzung und dadurch wieder Anschluss zu finden, standen am Ende fünf Jungs und ein Betreuer irgendwo im Nirgendwo des Sankt-Jürgen-Landes, zwischen Stacheldrahtzaun und unzähligen Fleeten. Zwei `Besenwagen´ mussten kommen – zum Glück war neben dem des Teams Winter auch der vom Team Wiertzema noch in der Nähe, um die `blaugelaufenen´ Körper einzusammeln. Irgendwann, 1½ Stunden später als geplant, waren dann aber alle auf dem Campingplatz an der Teufelsmoorschleuse. Jetzt noch duschen, Zelte aufbauen, grillen und schlafen.
Am nächsten Morgen ging es aber weiter, und wie es sich für eine richtige Etappentour gehört ziemlich früh. Wieder auf die Räder, 20 Kilometer zum Kajakeinstieg in Ritterhude, und dann ab auf´s Wasser, die Hamme flussaufwärts. Für viele war es das erste Mal. Und das sah man auch: Insbesondere die Einer fuhren überwiegend im Zickzack von Ufer zu Ufer, aber nach einigen Kilometern ging es dann einigermaßen geradeaus. Erneut war es die Gruppe Faciejew, die dann ausriss. Wasserschlachten ohne Ende und mehrfache Enterversuche folgten, sechs Kajaks kenterten. Wieder warten und sammeln in Neu-Helgoland, dieses Mal vom Wasser aus. 25 Boote blockierten den halben Strand, und fast alle der Jung-Talente hatten die Pause dringend nötig. Noch 7 Kilometer bis zum Ziel! Nach sechs Stunden paddeln war es dann aber genug! Der Grill wurde angeheizt und die Blaugelaufenen bekamen allmählich wieder normalere Farbe ins Gesicht. Die Nacht war übrigens erstaunlich ruhig…
Aber vorbei war das Grundlagenausdauertraining damit noch nicht. Nach wenigen Kilometern auf der Rad-Schlussetappe am nächsten Morgen – immerhin wieder zurück nach Habenhausen – musste der Besenwagen wieder zum Einsatz kommen, glücklicherweise reichte aber dieses Mal einer. Irgendwann waren dann aber alle in der Kästnerstraße. Von einem der Auswahlspieler wurde berichtet, dass er, kaum zu Hause, eingeschlafen und erst am späteren Abend wieder aufgetaucht ist. Wahrscheinlich war dies kein Einzelfall. Kurzum: Es war ein geiles aber auch richtig intensives Wochenende!
Jens Winter