Wichtig für die eigene Zukunft und für den Verein
Birte Reupke und Bjarne Budelmann absolvieren beim ATSV Habenhausen ein Freiwilliges Soziales Jahr
Bremen. Mit jungen Menschen, die sich sozial engagieren möchten, hat der ATSV Habenhausen in den vergangenen Jahren durchweg positive Erfahrungen gemacht. „Wir bieten bereits seit über zwölf Jahren jährlich zwei Plätze für ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport an“, erklärt Alexander Svoboda. „Wir möchten jungen Sportlerinnen und Sportlern die Möglichkeit geben, sich zu orientieren“, erläutert der erste Vorsitzende des Vereins, „viele wissen direkt nach der Schule noch nicht, was genau sie machen wollen, da bietet das FSJ im Sport eine gute Möglichkeit, sich langsam auf die Zeit nach der Schule vorzubereiten.“ Das FSJ biete seiner Ansicht nach viel Abwechslung, jeder Teilnehmer durchlaufe unterschiedliche Abteilungen im Verein. „Ein Teil besteht aber auch aus Verwaltungstätigkeiten wie Werbung für unsere Sportangebote oder Organisation der Ferienbetreuung“, sagt Svoboda, „den Großteil der Zeit verbringen die jungen Frauen und Männer aber natürlich mit Sport und Kindern in den unterschiedlichen Sportarten bei uns im Verein.“
Birte Reupke aus Habenhausen und Bjarne Budelmann aus Osterholz haben dieses Angebot im vergangenen Herbst
gerne angenommen. Beide werden von Svoboda während ihres FSJ persönlich betreut. „Und mit beiden klappt es sehr gut“, betont der Vereinschef, „Bjarne und Birte sind sehr unterschiedlich und auch mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen bei uns gestartet.“
Die 19-jährige Birte Reupke ist beim ATSV groß geworden, hat als Dreijährige bereits mit dem Turnen begonnen und ist dort auch als Helferin aktiv. Deshalb kennt die junge Frau, die ihr Abitur am Alten Gymnasium in Bremen absolviert hat, bereits zahlreiche Übungsleiter und Mitglieder. „Das hat ihr den Einstieg in das FSJ natürlich enorm erleichtert“, betont Alexander Svoboda.
Für den ebenfalls 19-jährigen Bjarne Budelmann ist dagegen erst einmal alles unbekannt gewesen. „Die Personen im Verein waren neu für mich“, erzählt der Schüler der Oberschule an der Ronzelenstraße, der nach dem FSJ sein Fachabitur machen möchte. „Turnen für Kinder war bei Bjarne schon lange her“, sagt Alexander Svoboda, „und Kindern Badminton zu vermitteln, war bisher auch nicht sein Fokus.“ Derzeit spielt der 19-Jährige bei den Drittliga-Handballern des ATSV, denen er sich im vergangenen Sommer angeschlossen hat.
Beide FSJ-ler nähmen, so der ATSV-Vorsitzende, ihre Aufgaben gut an – „sei es, neue Sportarten kennenzulernen oder auch einmal einen Flyer zu erstellen.“ Gerade in Zeiten von Corona bedürfe es einer gewissen Flexibilität. „Wenn Sport nur online stattfindet, muss man sich auch vor eine Kamera stellen und Kindern per Video Sport vermitteln oder auch einmal auf dem Rasenmäher sitzen und den Hausmeistern zur Hand gehen.“
Soziales Engagement war den beiden Heranwachsenden bereits lange vor ihrem FSJ wichtig. „Ich engagiere mich in der Evangelischen Kirchengemeinde Arsten-Habenhausen und bei dem Schiffsprojekt ‚Verandering‘ der Bremischen Evangelischen Kirche“, sagt Birte Reupke. Auch Bjarne Budelmann hat seine Entscheidung nicht kurzfristig gefällt. „Ich wollte mich schon länger sozial engagieren“, sagt er, „das FSJ bietet mir außerdem eine gute Möglichkeit, die Abläufe in einem Sportverein aus der Nähe kennenzulernen.“
Während Bjarne Budelmann „gerne mit Kindern im sportlichen Bereich arbeiten und ihnen etwas bieten“ wolle, möchte Birte Reupke „meine Tätigkeit als Trainerassistentin im Turnen erweitern und Erfahrungen in anderen Sportarten sammeln“. Was im Anschluss an das FSJ folgen soll, ist bei beiden noch nicht ganz sicher. Während Budelmann nach dem Fachabitur „etwas im kaufmännischen Bereich“ machen möchte, sind die Planungen bei Birte Reupke schon etwas konkreter. „Ich möchte nach meinem Studium gerne auf einem landwirtschaftlichen Betrieb leben und arbeiten“, sagt sie.
Beide haben sich zudem vorgenommen, dem ATSV Habenhausen etwas zurückzugeben. „Durch den Handball war ich schon in mehreren Vereinen unterwegs“, sagt Bjarne Budelmann, „seit vergangenem Sommer gibt mir der ATSV die Chance, im Verein mein FSJ zu absolvieren.“ Bei Birte Reupke wird es sogar ein wenig emotionaler. „Der ATSV hat mich durch meine Kindheit und Jugend begleitet und ist hier in Habenhausen etwas, das viele Menschen miteinander verbindet“, erklärt sie leidenschaftlich. „Das hat mich geprägt, und daher wollte ich mein FSJ auch unbedingt in meinem Sportverein machen.“
Trotz der Covid-19-Pandemie hätten beide diesen Vorsatz gefasst, versichern sie. Birte Reupke hat feststellen müssen, dass aufgrund der Corona-Bedingungen allerdings Vieles anders laufe. „Es wurden Online-Sportangebote erarbeitet“, sagt die 19-Jährige, „Hygieneregeln mussten eingehalten werden, und das soziale Miteinander hat sich enorm verändert.“
Wie wertvoll der Einsatz der beiden FSJ-ler für den ATSV sei, verdeutlicht Alexander Svoboda: „Für uns haben FSJ-ler eine große Bedeutung“, konstatiert der Vereinsvorsitzende, „sie sind fest eingeplant in die Abläufe und die Betreuung einzelner Gruppen oder Mannschaften.“ Ohne die Freiwilligen „wäre es schwierig, einige Angebote aufrecht zu halten“, sagt Svoboda – und lädt interessierte junge Frauen und Männer dazu ein, sich beim ATSV Habenhausen für ein Freiwilliges Soziales Jahr zu bewerben. „Wir freuen uns jedes Jahr wieder auf begeisterte Jugendliche, die Lust haben, sich im Sport zu engagieren“, erklärt er. Für 2021/22 stünden noch zwei freie Plätze zur Verfügung. Details zum Freiwilligen Sozialen Jahr finden Interessierte auf der Vereinshomepage unter www.atsvhabenhausen.de/verein/fsj.