Man spürte es sofort: Nach der doch enttäuschenden Auftaktpleite in Rotenburg kam das A-Jugend Oberligateam des ATSV schnell auf Kurs. Viel Power nach vorne, mit zunehmender Spieldauer auch richtig sehenswerte Spielzüge – auch dank eines offensiv gut aufgelegten Bjarne Winter. Dennoch dauerte es bis fast zum Ende der ersten Halbzeit, bis sich die Jungs gegen einen kämpferisch starken, aber auch dünn besetzten Kader aus Eyendorf etwas absetzen konnten. In der 25 Minute gab es erstmalig einen drei Tore Vorsprung – bis dahin hatte man schon 15 Tore kassiert. Mit 23:18 ging es in die Kabinen.
Und damit ist auch das Manko des Spiels benannt. Bei aller Verbesserung im Angriffsspiel – und das war über weite Strecken wirklich beeindruckend -, ist das Team in der Defensive ganz schön anfällig. Es fehlt die Kompaktheit, das ballseitige Verdichten und das gegenseitige Unterstützen im richtigen Moment. In zu vielen Situationen sehen sich die Jungs Eins-gegen-Eins Situationen konfrontiert. Und in diesen fehlt dann noch die für die Oberliga nötige Routine und Härte – folgerichtig stehen auch die Torhüter zu oft ganz schön alleine vor einem freien Werfer. Klar, die Mannschaft ist jung, auch defensiv noch nicht eingespielt und muss sich an die Oberligaluft noch gewöhnen – das braucht etwas Zeit.
Kurzum: Am Ende stand ein souveräner 42:31 Erfolg – die ersten Punkte sind eingefahren. Kommendes Wochenende gegen den Tabellenführer aus Fredenbeck (23.9. 16 Uhr) dürfte aber das Torewerfen deutlich schwerer werden – außerdem hat dieser selbst nach zwei Spielen schon 76 Tore erzielt. Da muss man in der Abwehr schon richtig dagegenhalten, um seine Chance zu wahren. Mal sehen: Tatsächlich gab es in der Vorbereitung und der Bundesligaquali Spiele, wo das Defensivverhalten als Team richtig klasse funktioniert hatte. Wenn die Jungs daran anknüpfen können, dann ist ja vielleicht doch eine Überraschung möglich…
Tore ATSV:
Bjarne Winter 12, Julian Behnke 6, Jannis Kraft 6, Max Haschenhermes 5, Daniel Kluve 5, Kaan Jokisch 3, Kieran Beil, 2, Jarne Franz 2, Ole Meents 1, Mats Stahmer, Luka Sieracki, Torben Holle, Nicaolas Canehls
Geschrieben von Jens Winter.