Eine nette Überschrift
Verbandsliga-Handballer wollen die Klasse trotz zahlreicher Störfeuer im Umfeld halten und hoffen auf Rückkehr der Verletzten
Bremen. „Es wird eine knackige Saison, wobei jeder Punkt am Ende entscheidend sein kann“, hatte Philipp Grieme unmittelbar vor dem Auftakt der Saison in der Handball-Verbandsliga Nordsee konstatiert. „Wir wollen erst mal gut starten und dann von Spiel zu Spiel schauen“, hatte der Trainer des ATSV Habenhausen II Anfang September als Zielvorgabe ausgegeben. Mittlerweile ist Grieme nicht mehr verantwortlich. Statt bis zum Saisonende das Traineramt auszuüben und den Staffelstab dann an Sascha Kunze zu übergeben, wurde er gegen Ende der Hinrunde überraschend freigestellt und wird bis zum Saisonende von Ingo Renken, Mathias Ruckh sowie einigen Spielern ersetzt. „Es war für uns keine einfache Entscheidung“, erklärte ATSV-Abteilungsleiter Oliver Behn nach der Freistellung des langjährigen Trainers der Oberliga-Reserve, „aber wir wollten der Mannschaft einen neuen Impuls von draußen geben.“
Nach der bitteren 25:26 (9:15)-Heimniederlage gegen die HSG Hunte-Aue Löwen trennten sich die Wege, zunächst
nahm Mathias Ruckh, Trainer der ersten Mannschaft, auf der Bank Platz, anschließend übernahmen Ingo Renken sowie mehrere Stammspieler die Verantwortung und versuchten sich an einer Trendwende – mussten dabei allerdings zahlreichen Störfeuern Tribut zollen. Entweder fehlten wichtige Spieler aufgrund von Verletzungen und Krankheit oder die Abläufe während der Spiele stimmten mit einem Mal nicht mehr. „Wir hatten nur einen stark ausgedünnten Kader ohne echte Außenspieler zur Verfügung“, verdeutlichte Renken beispielsweise nach der 27:29 (14:14)-Heimniederlage gegen das Spitzenteam vom Wilhelmshavener HV II. „Unter diesen Voraussetzungen ist dieses Ergebnis mehr als beachtenswert“, betonte Renken, der den Klassenerhalt nach wie vor für möglich hält. „Es wird eine große Herausforderung und ist davon abhängig, welche Spieler jeweils zu den Spielen zur Verfügung stehen“, verdeutlichte der frühere Trainer der Oberliga-Handballerinnen des ATSV.Gleichzeitig verwies er allerdings auf ein gewichtiges Pfund, mit dem das Team in den noch ausstehenden neun Begegnungen wuchern könne: „Die Mannschaft hat das Potenzial, gegen jede Mannschaft in der Liga zu punkten“, führte Renken aus, „außerdem stimmt mich der intakte Teamgeist zuversichtlich.“ Zumal viele Leistungsträger dem Team nach ihrer auskurierten Verletzung wieder zur Verfügung stünden.
Viel Zeit bleibt allerdings nicht mehr, neun Spieltage vor Schluss rangiert die Oberliga-Reserve mit 14:24 Punkten auf dem Relegationsplatz, ein Erfolg im bevorstehenden Heimspiel gegen die Spielvereinigung Eicken (Sonntag, 26. März, 15 Uhr) wäre vor diesem Hintergrund von großer Bedeutung. „Handball hat in Habenhausen eine große Tradition“, hatte Sascha Kunze als einen Grund für seinen Wechsel von der männlichen A-Jugend der HSG Verden/Aller an den Bunnsackerweg angegeben. Er werde den Job zur neuen Spielzeit in jedem Fall antreten, hatte Kunze seinerzeit versichert, „ganz gleich, in welcher Liga wir in der nächsten Saison spielen“.
Noch besteht in Habenhausen die Hoffnung, die Klasse aus eigener Kraft zu halten, der TV Neerstedt befindet sich derzeit mit lediglich einem Zähler mehr vor dem ATSV auf dem letzten Nicht-Abstiegsplatz – damit könnte es in eigener Halle am letzten Spieltag (Sonnabend, 10. Juni, 15 Uhr) möglicherweise sogar zu einem echten Endspiel um den Klassenerhalt kommen. „Wir wollen es aber natürlich am liebsten schon vorher klar machen“, erklärte Abteilungsleiter Oliver Behn, „das würde viele Nerven schonen.“