Doppelsieg bei Tuju Stars
Beim Tuju Stars Landesentscheid in heimischer Halle gab es einen grandiosen Doppelsieg des ATSV Habenhausen. Herzlichen Glückwunsch an Kerstin Janson und Christin Loroff mit ihren beiden Gruppen, die sich den 1. und 2. Platz mit einer tollen Leistung erkämpft haben!
Nachstehend findet ihr Videos der Auftritte der beiden Gruppen. Und hier der Bericht dazu:
ATSV Habenhausen räumt bei den Tuju-Stars Landesentscheid 2022 gleich doppelt ab – ein Rückblick in 4 Akten
Nach fast 2,5 Jahren sollte es wieder soweit sein – die Tuju-Stars sind nach mehrfachen Startverschiebungen (der Grund dürfte uns wohl allen bekannt sein) endlich wieder ausgerichtet worden!
Akt 1 – Trainingsvorbereitung ohne festes Ziel und Auftrittstermin
Über zwei Jahre hartes Training, hatten wir hinter uns – nicht nur körperlich hart, sondern vielmehr mental war es für die Mädchen der Mittwochsturngruppe im Alter von 12 bis 20 Jahren (die White Blues) teils eine Herausforderung, eine Choreo zu trainieren, für die es kein Zeitziel gab. Das macht etwas mit einem Menschen, es geht auf Kosten der Motivation, nicht nur für die Turnerinnen auch für die Trainerin. Wir haben als Trainerin und CO-Trainerin irgendwann aufgehört, die unzähligen Verschiebungen bekannt zu geben, weil die Coronaauflagen mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.
Akt 2 – kurzfristig eine geeignete Halle finden
Ausrichtungsort sollte und musste diesmal unsere Hinni-Schwenker Halle im Bunnsackerweg sein, die wir als Trainer gerade noch rechtzeitig in Absprache mit dem Veranstalter vom BTV reservieren konnten, um die Veranstaltung auch wirklich stattfinden lassen zu können (es hätte bremenweit keine freie Halle mehr gegeben, die die Rahmenbedingungen für solch eine Veranstaltung erfüllt). Und es sollte sich lohnen – die Halle bebte – den Zuschauern wurden teils großartige und anspruchsvolle Darbietungen vorgeführt.
Akt 3 – Choreo vs. Einzelwettkampfvorbereitung
Unser eigentliches Training besteht eigentlich aus dem klassischen Turnen an Geräten, Geräteturnen halt, wie es dem Angebotsflyer unseres Vereins zu entnehmen ist. Kurzfristig kam die Ausschreibung für die Kreiseinzelmeisterschaften im Gerätturnen für den Mai herein, also hieß es schnell umdisponieren und statt einer Choreo fürs Showprogramm wieder fokussiert in die P-Übungen einsteigen. Zwischenzeitlich wurde der Termin für die Tuju-Stars veröffentlicht, 02.7.2022.
Nachdem der Einzelwettkampf für viele unserer Turnerinnen im Mai zum Erfolg wurde (hätten wir Mannschaftsturnen gehabt, wären wir sogar mit all unseren Mädchen auf einem der oberen Treppchen gelandet) waren die nächsten Trainingseinheiten erneut bestimmt durch intensives Arbeiten an der Choreographie. Im Hinterkopf aller (auch der Familien) war stets: Bleibt der Termin bestehen? Bleiben wir zu dem Termin verschont von Corona, um gemeinsam starten zu können?
Akt 4 – letztes Training, Generalprobe und der große Auftritt
Was GNTM kann, können wir auch – Gasttrainer eingeladen, die den Mädchen und der Choreo offen und neutral begegneten und tolle Anregungen und Tipps für den letzten Schliff gaben – Motivationstraining halt.
Danach hieß es nur noch, die Mädels einschwören auf eine Gemeinschaft. Nicht zu vergessen, das Motivationstraining beinhaltete im Übrigen auch, dass wir als Trainer und Choreograph (Leah) mit gefärbten Haaren bzw. in Uniform zum Abschlusstraining erscheinen müssen, wenn wir denn einen der vorderen drei Plätze belegen würden.
Am Tag der großen Show trafen wir uns frühzeitig zur Stellprobe nachmittags in der Halle. Der Heimvorteil hatte uns die Möglichkeit gegeben, die Zeit bis zum Auftritt entspannt zu verbringen, was wir in Teilen nutzten, um uns die Show der anderen Gruppen beim Warm-up anzusehen. Das wiederum pushte unsere Mädchen so mega, dass sie sich kurzerhand die letzte Stunde gemeinsam in die Umkleide verzogen, um dort das bevorstehende Event zu feiern. Die Umkleide brodelte! Aber nicht vor Hitze, die wir an dem Tag hatten, sondern weil die Mädchen unfassbar motiviert waren und eine Stimmung verbreiteten, die seinesgleichen sucht. So wurden auch gleich noch die kleinen Mi-Mädels aus der Nachbarumkleide in die eh schon enge Umkleide der großen White Blues dazu geholt und es wurde sich gemeinsam bei dem „Schildkrötenlied“, „Macarena“ und „Dem roten Pferd“, nicht zu vergessen den ATSV-Schlachtruf in Showlaune gebracht! Was sollte somit noch schief gehen?!
Gleich zwei Showgruppen vom ATSV Habenhausen am Start und die kleinen Mi-Mädels eröffneten die Tuju-Stars mit einer choreographisch sehr anspruchsvollen Darbietung als sehnsuchtsvolle Auswanderer. Nach dem gelungenen Auftakt bebte die Halle und der Applaus wollte gar nicht enden.
Auf Startplatz 6 gingen die White Blues ins Rennen. Sie erzählten in ihrem Tanz die Facetten von Amerika und auch sie erhielten tosenden Applaus am Ende ihrer Darbietung.
Ein weiterer Höhepunkt der einzelnen Vorstellungen waren die Oldenburger StarlightExpress, die die Tuju-Stars als Generalprobe für ihre Teilnahme an der Show „Rendevous der Besten“ ansahen. Auch wenn deren Programm nicht neu war, so war es doch wieder ein Erlebnis, ihnen zuzuschauen.
Mit Spannung wurde die Siegerehrung erwartet, deren Auswertung sich wohl nicht leicht gestaltete. Dass der ATSV Habenhausen zumindest ein Treppchen mit einer Mannschaft erklimmen würde, hofften wir alle.
Dass der ATSV Habenhausen jedoch zweimal abräumt und unsere Mi-Mädels mit Platz 1 und die White Blues auf Platz 2 und somit beide Mannschaften Tickets lösen für das große Bundesfinale in Forst bei Karlsruhe, damit hätte keiner gerechnet! Insbesondere drei der kleinen Mi-Mädels nicht, die erst seit 3 Wochen dabei sind!
Die Freude, aber auch die Erleichterung (endlich zu starten) war bei unseren beiden Mannschaften einfach nur riesig und an dem Abend für alle noch nicht fassbar, wie mit dem Ergebnis umzugehen ist.
Nun heißt es genau zu überlegen, ob es machbar ist, am Bundesfinale teilzunehmen, was bereits Anfang September ist. Es liegen einfach sechs lange Wochen Ferien dazwischen und es bleibt somit kaum Zeit zum Training, was die Entscheidung nicht einfach macht, ob wir dieses große Ziel in Angriff nehmen können, um Bremen solide zu vertreten.
Aber erst einmal muss sich Leah nun die Haare färben in klassischem Braun (wer Leah kennt, weiß, wie ungewohnt das für sie ist) und das nächste Training beginnt mit einer Trainerin in Uniform.
Christin Loroff