Ein packendes Spiel mit bitterem Ende: Habenhausen verpasst in letzter Sekunde den Sieg gegen DHfK Leipzig. Trotz Führung musste sich die Mannschaft mit einem Remis zufriedengeben, dafür gab es mehrere Gründe.
Der Sieg war zum Greifen nahe. Mit vier Toren führte die männliche Handball-B-Jugend des ATSV Habenhausen im ersten Spiel der Bundesliga-Meisterrunde gegen die Gäste vom DHfK Leipzig. Nach einer packenden Schlussphase musste sich die Mannschaft von Trainer Ireneusz „Irek“ Faciejew dann aber doch mit einem Teilerfolg zufriedengeben. Mit der Schlusssirene trafen die Gäste zum 44:44-Endstand. Beim Stand von 20:19 für die Gastgeber wurden in der temporeichen Partie die Seiten gewechselt.
„Nicht ungerecht, aber unglücklich“ – mit diesen Worten kommentierte Irek Faciejew den Ausgang der Partie. Der Trainer des ATSV musste zum Auftakt der Meisterrunde auf seinen Sohn Vincent verzichten. Habenhausens Rechtsaußen und Haupttorschütze fällt mit einer Bänderverletzung mindestens fünf Wochen aus. „In der Vorrunde hätte uns der Ausfall von Vincent schwerer getroffen“, betonte Faciejew.
Gegen den DHfK Leipzig – der Nachwuchs des Bundesligisten aus Sachsen zog als Dritter der Vorrunde vier in die Meisterrunde ein – entwickelte sich von Beginn ein temporeiches Duell. Die Tore fielen wie am Fließband. Radoslaw Jurkowski brachte die Hausherren beim 6:4 (8.) erstmals mit zwei Toren nach vorne. Mads Krüger stellte auf 8:7 (11.). Danach wechselte die Führung mehrfach. Drei Sekunden vor der Halbzeit verkürzte Gäste-Rechtsaußen Lukas Rühl auf 20:19. Zehn Treffer erzielte der aus der Nähe von Mannheim stammende Linkshänder des DHfK bei zwölf Versuchen.
Nach dem Wechsel blieb es bis zum 30:30 (46.) ein offener Schlagabtausch. Dann schien das Pendel zugunsten der Hausherren auszuschlagen. Die nächsten Minuten gingen an die Bremer. Cem Bielefeldt traf in der 54. Spielminute zum 40:36 für den Nachwuchs aus der Hansestadt – die Hinni-Schwenker-Halle stand Kopf. Doch die Gäste gaben sich nicht geschlagen. Binnen drei Minuten glich der DHfK Leipzig aus – 40:40 (58.). Der Treffer von Krüger 44:42 (34 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt noch auf der Uhr) leitete eine Schlussphase ein, die kaum einen Zuschauer auf den Sitzen hielt. Zehn Sekunden vor Spielende kam Bielefeldt frei zum Abschluss, doch der Spielmacher das ATSV scheiterte. Die Gäste nahmen ihre letzte Auszeit, holten ihren Torhüter zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers vom Feld und erzielten quasi mit der Schlusssirene den Ausgleich.
„Kleinigkeiten haben den Ausschlag gegeben“, resümierte Faciejew nach der packenden Schlussphase kurz und trocken. Gemeint war unter anderem eine unnötige Zeitstrafe von Elias Görlich in der Schlussminute und ein Pass von Keeper Noah Klahn in die erste Welle, der von den Gästen abgefangen wurde. Am kommenden Sonntag steht für den ATSV Habenhausen das erste Auswärtsspiel in der Meisterrunde B beim SC Magdeburg an. Eine Woche später, am 22. März, kommt der Bundesliganachwuchs von der Elbe zum Rückspiel nach Bremen.
ATSV Habenhausen: Sitte, Jünemann, Klahn – Kohlschein (8), Bielefeldt (8), Jurkowski (8), Aufderheide (6/2), Krüger (5), Stallbaum (3), Klinger (3), Görlich (1), Scheibe (1), Jensen (1), Schwarz, Meents, Dobrick
Geschrieben von Jürgen Prütt und am 12.03.2025 im Weser Kurier veröffentlicht
Foto: Nils Conrad