Habenhausen sichert sich wichtige Punkte in der 3. Handball-Liga: Mit einem überzeugenden Sieg gegen Melsungen II stärkt das Team trotz einiger personeller Ausfälle seine Position im Kampf um den Klassenerhalt.
Zweitmannschaften, so erzählte es ATSV-Trainer Matthias Ruckh im Vorfeld der Partie gegen den direkten Konkurrenten von der MT Melsungen II, seien seit jeher eine Art Wundertüte. Man müsse folglich auf alle Eventualitäten vorbereitet sein, so der Bremer Coach. Dass sich eine solche akribische Vorbereitung auszahlt, stellte der ATSV Habenhausen in der 3. Handball-Liga Nord-West vor heimischer Kulisse eindrucksvoll unter Beweis: Mit einem ungefährdeten 33:27 (18:15)-Sieg entzauberte Ruckhs Mannschaft die Melsunger Wundertüte und holte zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Das gelang dem ATSV vor allem, weil er sich angemessen auf die wichtigen Schlüsselspieler der Gäste eingestellt hatte. In erster Linie betraf das den wurfgewaltigen Rückraumspieler Tom Wolf, der Teil des Jugendnationalkaders ist und als Zweimeterhüne eine gewisse physische Präsenz mit aufs Feld brachte. „Uns war klar, dass wir Wolf immer wieder frühzeitig unter Druck setzen müssen und seine Würfe aus der zweiten Reihe nicht zulassen dürfen. Mit Björn Wähmann, Leon Grieme und Niklas Mühlenbruch hatten wir zum Glück drei Spieler, die das Eins-gegen-eins auf zwölf Metern gut auffangen konnten“, analysierte Trainer Matthias Ruckh.
Neben Antonio Berdar (private Gründe) und Philipp Holst (verletzt), fehlte weiterhin Tim Brauner, der aktuell noch eine Blinddarm-Operation auskuriert. Vor allem den Ausfall von Linksaußen Brauner zu kompensieren, war laut Ruckh eine Herausforderung. Gegen Melsungen II übernahm Brauners Aufgaben – wie schon in den letzten beiden Spielen – Luc Schluroff, der fast 60 Minuten lang Abwehr und Linksaußen spielte. „Uns fehlt da aktuell eine wirkliche Alternative zu Luc, um ihm auch mal Pausen zu geben“, so Ruckh. Das Einspringen von Mo Sibahi, Leon Grieme und Paul Bonnet hätte Schluroff dann „doch mal kurz durchatmen“ lassen.
Nach dem klaren Erfolg gegen die MT müssen sich die Habenhauser nun mit der nächsten personellen Nachricht beschäftigen: Nachdem bereits klar war, dass Rückraumspieler Louis Beyer seinen Vertrag aufgrund einer Fluglotsen-Ausbildung in Frankfurt ruhen lassen wird und Tim Brauner zum Regionalligisten TV Cloppenburg wechselt, hat in der vergangenen Woche Torhüter Mustafa Wendland bekannt gegeben, dass er seinen Vertrag mit dem ATSV nicht verlängern wird. „Wir haben schon einige Ideen, wie wir die Torhüter-Situation lösen könnten, aber es steht noch nichts konkretes fest“, sagte Matthias Ruckh.
ATSV Habenhausen: Wendland, Johannisson – Bonnet (7), Ellendt, Grieme (1), Wähmann (2), Sibahi (2), L. Schluroff (5/3), F. Schluroff, Millahn (1), Feller (7), Pogorzalski, Beyer (6), Horstmann, Mühlenbruch (2)
Geschrieben von Judith Kögler und am 23.02.2025 im Weser Kurier Veröffentlicht.
Foto: Nils Conrad