Der ATSV Habenhausen gewann souverän in Baunatal trotz des Ausfalls eines wichtigen Spielers. Lukas Feller führte das Team mit 15 Toren zum Erfolg. Doch künftig wird Louis Beyer fehlen…
Wenn Handballtrainer in der Nacht vor einem Spiel eine Nachricht aufs Handy bekommen, ist das in aller Regel kein Grund zur Freude. Vor dem Auswärtsspiel des ATSV Habenhausen in der 3. Liga bei Eintracht Baunatal erhielt Trainer Matthias Ruckh eine solche Nachricht – und die hatte Folgen. Denn sein Linksaußen Tim Brauner kam mit einer Blinddarmentzündung ins Krankenhaus und musste operiert werden.
Für das Spiel beim Tabellenvorletzten Baunatal bedeutete das: In Gedanken war die Bremer Mannschaft bei ihrem Mitspieler, dem es inzwischen besser geht, und auf dem Feld mussten seine Aufgaben anders übernommen werden. Zunächst von Luc Schluroff, doch der konnte nicht 60 Minuten lang Abwehr und Linksaußen spielen. Und so sieht man am Spielverlauf eine gewisse Delle: Zwar gewann Habenhausen die Partie am Ende souverän mit 37:29, doch in der ersten Halbzeit wechselte sich eine gute Phase mit einer schlechteren ab. Gut war, die Habenhausen beim Stand von 4:4 auf 11:4 wegzog. Schlecht war, wie der Gegner bis zur Halbzeit auf ein 11:15 herankommen konnte, als Ruckh die Belastung steuern wollte und andere Spieler aufs Feld schickte. Rickh: „Bei unserer Wechsel-Rochade haben einige Jungs ihre Chance nicht so genutzt, wie ich es mir gewünscht hätte.“
Dennoch war der Sieg des ATSV Habenhausen nie gefährdet, auch dank eines starken Lukas Feller im Rückraum. Aus 20 Wurfversuchen machte er sagenhafte 15 Tore – ein Wert, den man selten sieht auf diesem Niveau. „Lukas hatte eine überragende Wurfausbeute“, lobte sein Trainer.
Künftig fehlt Louis Beyer
Doch nach dem klaren Sieg müssen sich die Habenhauser nun mit der nächsten personellen Nachricht beschäftigen: Der torgefährliche Rückraumspieler Louis Beyer wird seinen Vertrag für 13 Monate ruhen lassen, weil er die Chance hat, eine Ausbildung zum Fluglotsen in Frankfurt zu machen. „Für den Jungen ist das eine super Chance, aber wir müssen nun personell basteln“, sagt Ruckh. Im weiteren Saisonverlauf könnte Beyer punktuell noch mitspielen, allerdings ohne Mannschaftstraining. In der neuen Saison muss es zunächst einmal ohne ihn gehen.
Geschrieben von Jean-Julian Beer und am 09.02.2025 im Weser Kurier veröffentlicht
Foto: Nils Conrad