Zur Halbzeitpause war ein Bremer Debakel zu befürchten. Der ATSV Habenhausen verlor dann auch in Emsdetten, doch die zweite Hälfte verlief ganz anders als die erste.
Nach wenigen Minuten nahm das Spiel genau die Richtung, die die Anhänger des ATSV Habenhausen ohnehin befürchten mussten zum Rückrundenstart der 3. Handball-Liga. Die Bremer mussten beim Aufstiegsaspiranten TV Emsdetten antreten. Der wird in seiner Emshalle regelmäßig von immerhin rund 2000 Zuschauern angefeuert, was auch am Sonntagabend der Fall war – und hatte sich zur Weihnachtspause auch noch verstärkt. Bereits zur Pause lag der ATSV mit 11:20 zurück. Am Ende war der Rückstand allerdings nicht noch viel größer geworden. Im Gegenteil, er war kräftig geschrumpft. Habenhausen verlor 33:37.
Im Hinspiel vor viereinhalb Monaten war die Mannschaft von Trainer Matthias Ruckh dem Favoriten mit 23:33 unterlegen gewesen. Dass der damalige Unterschied von zehn Toren nach 60 Minuten diesmal bereits nach 30 Minuten fast erreicht war, war vor allem der sehr stabilen Verteidigung des Gegners zuzuschreiben. Inklusive des bestens aufgelegten Torwarts Oliver Krechel, der gleich reihenweise ATSV-Würfe entschärfte. Zudem unterlief dem Bremer Ensemble der eine oder andere Lapsus: Ein Abwurf des Torwarts, der beim Gegenspieler landete – schwupps stand es 5:9 gegen die Bremer und war die Chance dahin, auf 6:8 zu verkürzen und dranzubleiben am TVE. Das klare Kräfteverhältnis drehte sich jedoch, als die Teams nach der Pause zurückkamen aufs Parkett.
Denn zum Beginn der zweiten Halbzeit fanden die Gäste besser ins Spiel. Sie konnten nutzen, dass die Emsdetter Verteidigung eine Art Ruhephase einlegte. Der ATSV verkürzte den Rückstand ordentlich und kam bis auf 18:23 heran (40.). Und zehn Minuten später betrug der Rückstand sogar nur noch vier Treffer, der TV Emsdetten führte nur noch mit 31:27.
Es war ein klarer Bremer Abspielfehler im Angriffsspiel, der die Chance auf das 28:31 zunichtemachte – und den Gastgeber dann doch davonziehen ließ. Umstrittene Schiedsrichter-Strafen gegen den ATSV kamen noch obendrauf. Habenhausen hatte zwar die zweite Halbzeit gewonnen, das Spiel aber trotzdem verloren.
Am kommenden Sonnabend hat das Bremer Team erneut gegen einen Aufstiegsaspiranten zu bestehen. Um 19.30 Uhr empfängt es Eintracht Hildesheim in der Hinni-Schwenker-Halle.
ATSV Habenhausen: Wendlandt, Johannisson – L. Schluroff (10 Tore), Beyer (7), Grieme, Feller (je 5), Sibahi (4), Brauner, Millahn (je 1), Bonnet, Ellendt, Pogorzalski, Holst, Berdar, Horstmann, Mühlenbruch
Geschrieben von Olaf Dorow, und am 12.01.2025 im Weser Kurier veröffentlicht
Foto: Nils Conrad