Trotz guter Leistung unterliegt der ATSV Habenhausen Titel-Favorit Hildesheim in der 3. Handball-Liga. Der Aufsteiger zeigt Kampfgeist, doch es reicht nicht zum Sieg.

Nach dem Titel-Aspiranten ist vor dem Titel-Aspiranten: Das Auftaktprogramm des Handball-Drittligisten ATSV Habenhausen in der Nord-West-Staffel meinte es sportlich mit dem Aufsteiger. Mussten die Bremer am ersten Spieltag bereits eine Niederlage gegen Titel-Favorit TV Emsdetten einstecken, sah es auch im zweiten Saisonspiel gegen die ebenfalls als heißen Aufstiegskandidaten gehandelte HC Eintracht Hildesheim nicht besser aus: Der ATSV musste sich auswärts mit 20:30 (13:14) geschlagen geben.

Dabei verlief das Spiel in der ersten Halbzeit nicht so klar in eine Richtung, wie es das Endergebnis vermuten lassen könnte. Die Habenhauser erwischten einen Blitzstart, erzielten sogar das erste Tor der Partie durch Jonas Millahn (1.). Doch im Anschluss hatten die Bremer – ähnlich wie gegen Emsdetten – Probleme, die offene Abwehr der Gastgeber zu knacken. Im Gegenzug erhielten die Hildesheimer drei Siebenmeter innerhalb der ersten sieben Minuten, von denen ATSV-Torhüter Mustafa Wendland nur einen abwehren konnte. Nach acht Minuten stand es 6:3 für die Eintracht, Bremens Trainer Matthias Ruckh sah sich gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen.

Sibahi macht Hildesheim Probleme

Danach präsentierten sich die Habenhauser zunächst wie ausgewechselt. Vor allem Mohamad Sibahi war für Hildesheim schwer in den Griff zu bekommen. Der flinke Rückraum-Spieler traf insgesamt drei Mal in zehn Minuten und verkürzte so für den ATSV auf 8:10 (17.). „Da haben wir genau das gespielt, was wir eigentlich geplant hatten, und konnten die Hildesheimer so ein wenig ärgern“, sagte ATSV-Trainer Matthias Ruckh. Die Abwehr der Gastgeber musste zu dieser Phase des Spiels defensiver agieren. Zusätzlich leistete sich die Eintracht zunehmend technische Fehler, die zu Ballverlusten führten. Das nutzten die Bremer: Kurz vor der Halbzeit-Pause glichen sie durch Louis Beyer aus (13:13, 25.), ehe Hildesheim noch mal zum 14:13-Halbzeitstand in Führung ging.

Nach dem Seitenwechsel blieben die Habenhauser lange Zeit im Spiel und ließen den Rückstand bis zur 37. Minute nicht zu groß werden (15:18). „Wir haben dann leider die taktische Marschroute verlassen und unsere Aktionen nicht mehr ganz sauber gespielt“, so Matthias Ruckh. Das Resultat war dann das eindeutige Endergebnis. Ruckh zeigte sich dennoch zufrieden mit der Leistung seinen Teams: „Wir haben uns in Hildesheim den Respekt der Zuschauer erarbeitet.“

ATSV Habenhausen: Wendland, Johannisson, Berdar – Bonnet (1), Ellendt, Grieme, Wähmann, Holst (1), Sibahi (3), Brauner (1), Schluroff, Harting, Millahn (2), Feller (2), Beyer (9/2), Mühlenbruch (1).

Geschrieben von Judith Kögler und am 08.09.2024 im Weser Kurier veröffentlicht.

Foto: Nils Conrad