Ingo Renken trainiert künftig die Handballerinnen des ATSV – egal ob in der Ober- oder in der Landesliga

Bremen . Eines ist Ingo Renken besonders wichtig: „Ich stehe für eine offene und stets transparente Kommunikation“, betont der 51-Jährige, der zur neuen Saison Trainer der ersten Handball-Frauenmannschaft des ATSV Habenhausen sein wird. Derzeit wird das Team noch von Lars Röwer in der Landesliga Nord betreut und steht unmittelbar vor dem Aufstieg in die Oberliga Nordsee. Zur neuen Spielzeit wechselt Röwer in jedem Fall in die Oberliga – er wird Co-Trainer von Matthias Ruckh, der dort die erste Männermannschaft nach dem Abstieg aus der dritten Liga trainiert.

Sollten die Frauen den Aufstieg trotz der derzeit glänzenden Ausgangslage – vier Spieltage vor Saisonende steht das Team mit vier Punkten Vorsprung auf Platz eins – nicht schaffen, übernimmt Ingo Renken dennoch das Ruder. „Sein Vertrag gilt für beide Ligen“, verdeutlicht ATSV-Abteilungsleiter Oliver Behn, „und darüber sind wir sehr glücklich.“ Schließlich sei Renken nicht nur seiner Ansicht nach „genau der richtige Mann, um unsere erste Frauenmannschaft zu einem Gegenpol des Herrenteams zu machen, wie Behn versichert. Ingo zeichnet seine große Verbundenheit zum ATSV, seine Kompetenz und sein großer Erfahrungsschatz aus“, fügt auch Holger Bellersen, Sportlicher Leiter im ATSV-Seniorenbereich und Passwart des Vereins hinzu.

Holger Bellersen, Ingo Renken und Oliver Behn (von links) freuen sich über die gelungene Rückholaktion.

In den vergangenen fünf Jahren trainierte Ingo Renken die erste Frauenmannschaft der HSG Delmenhorst, gemeinsam mit Stefan Neitzel betreute er das Team in der Landesliga Nord und ist zudem als Referatsleiter beim Bremer Handballverband  (BHV) tätig. Doch seine Wurzeln liegen in Habenhausen, seit 2008 ist er Mitglied im Verein und gemeinsam mit seiner heutigen Ehefrau Cornelia führte Renken unter anderem  die weibliche B-Jugend 2013 in die damalige Oberliga.

Auch das ist ein neuer Lebensabschnitt für Ingo Renken, erst seit dem 22. April sind die beiden verheiratet. Seine frisch Angetraute trainiert beim ATSV Habenhausen die zweite Frauenmannschaft, die weibliche B-Jugend sowie die „Minis“ und „Maxis“. Beide treibt die Liebe zum Handball an. „Ingo ist ein exzellenter Fachmann“, freut sich Holger Bellersen über die Rückkehr Renkens nach Habenhausen, „er ist in der Handballszene sehr gut vernetzt und wird nicht nur unsere Frauen trainieren, sondern hat auch eine enorme Strahlkraft, die dem gesamten Verein und seiner Außendarstellung guttut.“

Der ambitionierte Handballtrainer gilt in der Szene als ehrgeizig und will in seiner neuen Funktion „so hoch wie möglich“ spielen, sagt Renken. „Ich muss die Mannschaft zunächst natürlich erst einmal kennenlernen“, betont er, „dafür habe ich jetzt knapp drei Monate Zeit.“ Dann soll es ans Eingemachte gehen, viel verändern müsse er aber nicht, zeigt sich Renken von der Arbeit seines Vorgängers durchaus angetan. „Ich werde auf der Basis von Lars Röwer aufbauen“, erklärt er, „die Spielerinnen sind fit und gut ausgebildet, das ist eine sehr gute Grundlage.“

Seine ersten Schritte seien die Verstärkung des Rückraums und die generelle Weiterentwicklung der Spielerinnen auf ihren Positionen. „Wenn mir und der Mannschaft nicht durch die Corona-Pandemie oder den Krieg in der Ukraine ein Strich durch die Rechnung gemacht wird, werde ich eine schlagkräftige Mannschaft zusammen stellen, die in der Oberliga eine gute Rolle spielen kann“, umreißt Ingo Renken seine Ziele. „Das erste Ziel nach dem Aufstieg in die Oberliga kann für uns zunächst aber nur der Klassenerhalt sein“, mahnt Renken zu Demut und Zurückhaltung, „alles andere wäre vermessen.“

Den Großteil der Mannschaft kenne er zwar noch aus ihrer Zeit in der Jugend beim ATSV, dennoch sei er nun der neue Trainer im Frauenbereich und wolle sich und seine Philosophie auch denen präsentieren, die ihn noch nicht kennen, gibt der neue Trainer die Marschrichtung für die ersten Kontakte vor. „Ich bin ehrgeizig und lege Wert auf Disziplin und Verlässlichkeit“, beschreibt sich Renken selbst. Neben einer guten Saison mit der ersten Frauenmannschaft hat sich Renken auch zum Ziel gesetzt, den weiblichen Nachwuchs behutsam, aber kontinuierlich an den Seniorenbereich heranzuführen.

Oliver Behn sei vor einigen Wochen auf ihn zugekommen, erläutert Renken, „und es hat nicht lange gedauert, bis ich eingewilligt habe“. Das gesamte Umfeld in Habenhausen sei auf leistungsorientierten Handball ausgerichtet, sagt er, der ausgerechnet in Arsten lebt – also ausgerechnet genau dort, wo derzeit einer von zwei Stadtrivalen im Kampf um den Aufstieg in die Oberliga ansässig ist.“ Das Gesamtpaket beim ATSV hat einfach gepasst“, versichert Renken, „Habenhausen ist seit Jahren eine Handball-Hochburg und ich möchte das nächste Kapitel dieser Erfolgsgeschichte mitschreiben.“

„Jetzt schließt sich der Kreis“, sagt Abteilungsleiter Oliver Behn über seine gelungene Rückholaktion und auch der Sportliche Leiter ist von den Fähigkeiten Renkens restlos überzeugt: „Ingo ist ein echter Handball-Enthusiast“, versichert Holger Bellersen, „er wird für viel Euphorie sorgen und uns mächtig weiterbringen.“ Dabei müssten ihn die Spielerinnen allerdings tatkräftig unterstützen, fordert Renken. „Sie dürfen gerne Fehler machen um daraus zu lernen“, sagt er, „im Training müssen sie aber alles geben und ich werde immer einen sehr direkten Ton anschlagen, um ihr volles Potenzial heraus zu kitzeln.“ Sein Stil im Spiel sei aggressiv in der Abwehr und temporeich im Angriff“, skizziert Renken, „und dafür müssen im Training natürlich die Grundlagen gelegt werden“.

 

Bericht aus dem Stadtteil-Kurier Links der Weser

Veröffentlicht am 05.05.2022. Geschrieben von Christian Markwort.