In einem spannenden Handballspiel unterlag der ATSV Habenhausen knapp dem Spitzenteam Eintracht Hildesheim. Der Aufsteiger zeigte eine beachtliche Leistung. Trainer Matthias Ruckh lobte – und kritisierte…

Gegen das Spitzenteam von Eintracht Hildesheim wollte Aufsteiger ATSV Habenhausen ein enges Spiel liefern – und das gelang. Mit 27:30 erreichten die Bremer ein ansehnliches Ergebnis gegen einen Verein, der in etwa den zehnfachen Etat zur Verfügung hat. Mit etwas mehr Konstanz im eigenen Spiel wäre für Habenhausen sogar mehr drin gewesen. „Der Gegner hat ein relativ fehlerfreies Spiel gemacht, sie haben ihre Dinge auf den Punkt gemacht“, meinte ATSV-Trainer Matthias Ruckh, „wir hatten kein fehlerfreies Spiel. Wenn wir mal zwei Tore dran waren, hatten wir ein oder zwei Fehler, die uns am Ende ein anderes Ergebnis gekostet haben.“

In der gut besuchten und stimmungsvollen Hinni-Schwenker-Halle, die nach der elektronischen Anzeigetafel nun auch mit einer imposanten LED-Werbefläche einen modernen Eindruck macht, zeigte Habenhausen einen engagierten Auftritt. Das Problem: Die Schiedsrichter wussten mit der Herangehensweise des Aufsteigers aus Bremen oft nicht umzugehen. Das monierte auch Ruckh nach der Niederlage: „Wir hatten kein Glück mit den Schiedsrichtern. Uns wurde der Vorteil weggepfiffen, und auf der anderen Seite wurde laufen gelassen. Das ist für mich ein bisschen zu viel. Und das nur damit zu erklären, dass eine Mannschaft körperlicher in ihre Aktionen geht – das finde ich schade. Das ist für mich nicht so ganz verständlich.“ Jedes Team, jede Handballart unterscheide sich schließlich, meint Ruckh, „da kann man nicht immer dieselbe Messlatte anlegen, dann wird es problematisch“.

Der Spielplan will es so, dass der Aufsteiger zu Beginn der Hin- und Rückrunde gegen die Topteams antreten muss. „Wir haben in der Hinterserie gesagt, wir wollen die ersten drei überstehen und wollen da mit einem guten Gefühl rausgehen. Das haben wir damals geschafft“, erklärt Ruckh, „jetzt in der Rückserie wollen wir gegen die Topteams ein bisschen bessere Ergebnisse erzielen und uns so präsentieren, wie wir uns in dieser Liga befestigt haben.“ Und das ist dem ATSV gelungen.

Der Gegner habe viel Respekt gezeigt, betont Ruckh, was auch daran zu sehen war, das Hildesheims Matteo Ehlers trotz seiner vorherigen Operation doch dabei war. „Das belegt, mit welcher Ehrfurcht die Teams hier mittlerweile herkommen“, sagt Ruckh, „das haben sich die Jungs erarbeitet und da kann unsere Mannschaft stolz drauf sein. Wir kommen nicht ab von unserem Weg – wir machen so weiter.“ Erfolgreichster Bremer Werfer gegen Hildesheim war Luc Schluroff mit sieben verwandelten Siebenmetern.

Geschrieben von Jean-Julien Beer und am 19.01.2025 im Weser Kurier veröffentlicht

Foto: Nils Conrad