Die B-Jugend des ATSV Habenhausen feiert: Nach einem Sieg im Stadtderby gegen den HC Bremen steht der Einzug in die Meisterrunde der Bundesliga fest. Für den HC bleibt hingegen nur noch eine kleine Chance.
Die B-Jugend-Handballer des ATSV Habenhausen haben in der Bundesliga zwei Spieltage vor Ende der Vorrunde den Einzug in die Meisterrunde perfekt gemacht. Nach einem 35:32 (17:12)-Sieg im Stadtderby beim HC Bremen hat der Nachwuchs des Männer-Drittligisten in der Vorrundengruppe drei einen der ersten drei Plätze sicher. Dem HC bleibt nach der Niederlage in eigener Halle nur noch ein kleines Fünkchen Hoffnung. Die Mannschaft von Trainer Tizian von Lien müsste beide noch auszustechende Partien gewinnen und ist zudem angewiesen auf Schützenhilfe des Rivalen von der anderen Weserseite.
„Meisterrunde, Meisterrunde“ – Bei den Spielern und Trainern des ATSV Habenhausen gab es nach dem Schlusspfiff kein Halten mehr. Ausgelassen tanzten die Gäste um ihren frisch gebackenen Nationalspieler Vincent Faciejew (11/2 Tore) im Kreis und feierten den Sprung unter die 24 besten Nachwuchsteams Deutschlands. „Was für ein toller Erfolg für unseren Dorfverein in der Stadt“, strahlte Thomas Krüger, der den ATSV gemeinsam mit Irek Faciejew und Michael Wallrabe trainiert. Für Krüger war es das perfekte Geschenk an seinem 57. Geburtstag.
Rund 300 Zuschauer ließen sich das Derby in der neuen Sporthalle an der Ronzelenstraße nicht entgehen. Sie wurden nicht enttäuscht. Beide Teams rangen von Beginn an um jeden Treffer. Bis zum 9:8 (19.) lag meist der HC Bremen vorne. Doch abschütteln ließ sich der ATSV nicht. Im Gegenteil. Spielmacher Cem Bielefeldt und Linkshänder Faciejew brachten die Gäste beim 11:9 (22.) erstmals mit zwei Toren in Führung. Zur Pause stand es 17:12 für Habenhausen. In der zweiten Hälfte kämpfte sich der HC auf 31:33 (59.) heran, doch wirklich spannend wurde es nicht mehr. „Ich bin nicht unzufrieden, es war kein schlechtes Spiel von uns“, sagte Tizian von Lien. Der Coach des HC haderte mit vier verworfenen Siebenmetern. „Machen wir die rein, dann bleibt der Kopf oben.“ Der Coach des HC konnte im Derby nicht seinen besten Kader aufbieten. Unter anderem fehlte der im Hinspiel sieben Mal erfolgreiche Linkshänder Finn Jacobsen (Syndesmoseband-Verletzung).
Bei den Hausherren war Keeper Joshua Otte gegen seine ehemaligen Mannschaftskameraden Turm in der Schlacht. Otte hatte vor der Saison die Seiten gewechselt und sollte beim Stadtrivalen und Kooperationspartner nur im A-Jugend-Bundesligateam zum Einsatz kommen. Das Duell gegen seinen Heimatklub ließ sich der Torwart jedoch nicht nehmen. „Ohne Josh wäre es deutlicher ausgegangen“, stellte ATSV-Coach Irek Faciejew fest.
Wie viele Zähler der ATSV Habenhausen mit in die Meisterrunde nimmt, entscheidet sich voraussichtlich am kommenden Sonnabend im Heimspiel gegen die JSG LIT 1912. „Wir nehmen die Ergebnisse aus der Gruppenphase mit und spielen in der Meisterrunde nur noch gegen die Mannschaften aus der Staffel vier“, erläutert Michael Wallrabe. Mit dem SC Magdeburg und der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen stehen zwei Gegner fest. Den dritten Vertreter ermitteln der SC DHfK Leipzig und die JSG Melsungen im direkten Duell. Dem HC Bremen hilft am kommenden Wochenende gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter TV Bissendorf-Holte nur ein Sieg. Bei einer Niederlage geht es in der sogenannten Pokalrunde weiter. „Der Erste bekommt dort einen Bundesligadirektplatz für die kommende Saison“, erläutert Tizian von Lien. Den hat der ATSV Habenhausen mit dem Einzug in die Meisterrunde bereits sicher.
Geschrieben von Jürgen Prütt, und am 16.01.2025 im Weser Kurier veröffentlicht
Foto: Nils Conrad