Oberliga-Handballerinnen verlieren bei Abstiegskandidat TV Dinklage trotz Aufholjagd in der Schlussphase mit 18:22

Bremen. „Wir spielen als Aufsteiger noch immer eine gute Saison“, konstatierte Trainerin Lara Wähmann nach der 18:22 (7:9)-Auswärtsniederlage des ATSV Habenhausen in der Handball-Oberliga Nordsee der Frauen. Dennoch müssen sich die Habenhauser Deerns nach der unnötigen Pleite tatsächlich noch Sorgen machen und möglicherweise bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt bangen. Der TV Neerstedt auf dem Relegationsplatz hat lediglich drei Punkte Rückstand auf die Habenhauserinnen, auf die mit dem TV Oyten sowie der HSG Osnabrück noch zwei ziemlich unangenehme Gegnerinnen warten.

Wie schon in den vergangenen Spielen fanden die Gäste um ihre beste Werferin Lea Burwinkel (fünf Tore) nicht gut in die Partie hinein, schnell lagen die nach wie vor abstiegsgefährdeten Gastgeberinnen mit drei Toren in Front (5:3 in der elften Minute). „Heute haben zwei Mannschaften gegeneinander gespielt, die beide jeden Punkt brauchen“, resümierte die ATSV-Trainerin, „leider haben wir den Kampf erst zu spät wirklich  angenommen.“ Während Dinklage verbissen und im Kollektiv unbedingt die zwei Punkte gewollt habe, hätte ihre Mannschaft zu stark aus Individualistinnen bestanden und zu spät gemeinsam die Aufholjagd gestartet, bemängelte Lara Wähmann.

Dazu sei schließlich auch noch eine mangelhafte Chancenverwertung gekommen, die ihr Team letztlich die zwei Punkte gekostet habe. „Wenn wir nur die Hälfte unserer vielen freien Würfe im gegnerischen Tor unterbringen, gewinnen wir hier mindestens mit drei Toren“, zeigte sich die Trainerin enttäuscht. Zwar sorgte Celine Hanenkamp für den Ausgleich (16:16/50.) und Sinah-Massika Rathmann brachte den ATSV nur eine Minute später sogar mit 17:16 in Führung – allerdings sorgte ein fulminanter 4:0-Lauf des TV Dinklage für die Vorentscheidung und den letztlich verdienten Heimsieg.

Die Partie sei ein Spiegelbild der letzten Wochen gewesen, räumte Wähmann ein, dennoch sei sie nach wie vor von der Qualität im Kader überzeugt. „Ich bin überzeugt von den Mädels“, versicherte sie, „wir werden uns jetzt den Mund abputzen und uns vernünftig auf das Spiel gegen Oyten vorbereiten.“ Dort sei die Favoritenrolle zwar klar zugunsten der drittplatzierten Oytenerinnen verteilt, man werde aber alles daran setzen, im letzten Heimspiel der Saison die Punkte in Habenhausen zu behalten.

Schon häufiger hätten Team und Trainerstab zahlreiche Klippen erfolgreich umschiffen können, selbst der überraschende Rücktritt von Wähmanns Vorgänger Ingo Renken hätte nur kurzzeitig für Verwirrung gesorgt. „Ich bin stolz auf das, was die Mädels mit mir in den letzten Jahren gemeistert und erreicht haben“, betonte die Trainerin, die ihre aktive Laufbahn nach Ende der laufenden Spielzeit beenden wird, um sich mehr um ihre Familie und sich selbst kümmern zu können.

ATSV Habenhausen: Bergen, Zumpe; Gasiorek, Salkic,  Schneider, Stephan, Warfelmann, Gallettti (1), Petersen (1), Schiege (2/1), Hanenkamp (4), Rathmann (5/1), Burwinkel (5).

Geschrieben von Christian Marktwort. Veröffentlicht am 08.05.23 im Weser Kurier.