Habenhauser Statement
Drittliga-Absteiger ATSV Habenhausen startete mit einem furiosen 46:24-Sieg beim TSV Bremervörde in die Handball-Oberliga Nordsee der Männer.
Eigentlich hätte den Handballern des ATSV Habenhausen zum Oberliga-Auftakt ein einfacher Sieg durchaus gereicht, doch gleich bei der ersten Etappe auf dem Weg zur erhofften Rückkehr in die 3. Liga setzte die Mannschaft von Trainer Matthias Ruckh ein echtes Statement. Der 46:24 (24:9)-Kantersieg beim TSV Bremervörde dürfte zweifelsfrei auch bei der Konkurrenz Eindruck hinterlassen haben.
„Das ‚wie‘ war uns im Vorfeld nicht so wichtig. Für uns standen beim Aufsteiger die zwei Punkte im Fokus und vor allem, dass wir die Situation meistern, dort ohne Backe spjelen zu müssen“, sagte Ruckh. Auf Letzteres hatten sich die Habenhauser eine Woche lang gewissenhaft vorbereitet und imponierten ihrem Trainer besonders in der ersten Hälfte mit einer solchen Dominanz, die auch Ruckh selbst überraschte.
Gleich vom Anpfiff an bekamen die Gastgeber die Gier der Habenhauser zu spüren. Das gute Feeling auf dem Feld und die Stimmung der mitgereisten Fans sorgte für eine gewisse Eigendynamik, die die Bremervörder vor unlösbare Aufgaben stellte. Aus dem gebundenen Spiel ließ der ATSV kaum etwas zu, so entsprangen die neun Gegentreffer der ersten Hälfte Gegenstößen und Siebenmetern. Großen Anteil daran hatte der Innenverband mit Leon Grieme und Björn Wähmann, der bereits sehr gut funktionierte. Nach der Pause konnte der ATSV diese Grundstimmung angesichts der deutlichen Führung nicht mehr aufrecht erhalten. Ruckh wechselte kräftig durch und kehrte erst 15 Minuten vor Spielende wieder zur Anfangsformation zurück.
Aus einem starken Kollektiv überzeugten in der Offensive allen voran der 13-fache Torschütze Luc Schluroff und Neuzugang Mohamad-Aljawaad Sibahi (8). „Die beiden waren heute neben den beiden Abwehrgaranten unsere Speerspitzen in einem starken Team“, sagte Matthias Ruckh. Für den ATSV-Trainer gehörte aber auch der erste Pflichtspieleinsatz von Janik Schluroff (2) nach eineinhalbjähriger Zwangspause zu den Höhepunkten der Partie. Mit diesem Kantersieg ist der Drittliga-Absteiger natürlich erster Tabellenführer der jungen Saison und erwartet am 18. September in seinem ersten Heimspiel den Elsflether TB (17 Uhr).
ATSV Habenhausen: Sommerfeld, Varela; Heller (3), Grieme (1), Wähmann (4), Sibahi (8), Meier (5), Millahn (2), Janik Schluroff (2), Luc Schluroff (13), Harting, Hintke (3), Feller (3), Fynn Schluroff (2).
Veröffentlicht im Weser Kurier am 12.09.2022, geschrieben von Rainer Jüttner.