Der ATSV Habenhausen bastelt weiter an seiner Zukunft
Mit Bjarne Budelmann und Dennis Summa haben zwei wichtige Spieler des Handball-Drittligisten ihre Verträge verlängert.
Bremen. Mit Normalität hat der gegenwärtige Ligapokal-Wettbewerb der Handball-Drittligisten nicht wirklich etwas zu tun. „Es ist schon sehr ungewohnt, wieder zu spielen“, sagt Bjarne Budelmann. Der Spielmacher des ATSV Habenhausen hat mit seinen Teamgefährten monatelang nur trainieren dürfen und jetzt, nachdem die Punktspielsaison endgültig abgebrochen worden ist, im „Ersatz-Wettbewerb“ die ersten beiden Partien in Aurich und Oranienburg unentschieden gespielt. „Wir durften wenigstens trainieren“, sagt der 20-Jährige erkennbar zufrieden, „und obwohl noch nicht alles gleich wieder geklappt hat: Wir alle haben sehr große Lust aufs Spielen.“
Lust zu spielen hätte auch Dennis Summa. Doch der Rückraumkollege von Bjarne Budelmann hat vor Kurzem einen Muskelfaserriss mit Schädigung der Sehne erlitten, sodass er für einen Pokaleinsatz nicht mehr infrage kommen wird. „Die Verletzung hat der Saison noch die Krone aufgesetzt“, stöhnt der 26-Jährige, dem nach eigener Aussage die letzten Monate körperlich „mega schlecht getan haben“. Der übliche Rhythmus mit Training und Spiel war wegen Corona nicht möglich, vielleicht hat Summa sich auch deshalb viele kleinere Blessuren zugezogen.
Der Student Dennis Summa hat im Vorjahr, als er zum ATSV kam, Zweitliga-Angebote ausgeschlagen, weil er vom Habenhauser Konzept überzeugt war. Bjarne Budelmann wird allgemein mindestens eine Zweitliga-Karriere zugetraut, für die er beim ATSV weiteres Rüstzeug erwerben wollte. Und immer noch will. Denn nun gaben Teammanager Thomas Hasselmann und Trainer Matthias Ruckh mit einigem Stolz bekannt, dass die beiden Hochkaräter ihre Verträge um ein Jahr plus ein Jahr Option verlängert haben.
„Beide haben die Qualität und die Mentalität, die unserem Spiel guttun“, sagt Thomas Hasselmann. „Sie waren im Vorjahr unsere Wunschspieler“, sagt Matthias Ruckh, „jetzt sind sie wichtige Puzzleteile unseres Kaders und der ATSV-Zukunft.“ Bei Dennis Summa schätzt der Coach die klasse Einstellung und den großen Erfahrungsschatz. „Er ist im Team auch als Vorbild für andere sehr wichtig.“ Bei Bjarne Budelmann ist der Trainer überzeugt, dass er seinen Weg gehen werde. „Er arbeitet viel und verliert nie die Bodenhaftung“, sagt Ruckh. Budelmann war in den Pokalspielen in Aurich (32:32) und Oranienburg (26:26) mit 10/3 und 9/3 Treffern jeweils auch der erfolgreichste Werfer des letztjährigen Drittliga-Neulings.
Nun also geht die Zusammenarbeit dieses Duos mit dem ATSV in die zweite Saison. „Wir basteln weiter an unserem Projekt“, sagt Matthias Ruckh – ein Projekt, das die Bremer gerne auch in die zweite Bundesliga führen dürfe. „Beide wissen, was sie an uns haben“, sagt Thomas Hasselmann und verweist dabei auch auf die zahlreichen Unterstützer, die die Mannschaft in ihrem sogenannten Rückraumteam hat. Für Bjarne Budelmann stellt es im Sommer einen Ausbildungsplatz zum Groß- und Außenhandelskaufmann zur Verfügung, was Hasselmann und Budelmann gleichermaßen erfreut.
„Ich will nicht alles auf Handball fokussieren“, sagt Bjarne Budelmann. Eine solide Berufsausbildung steht der Laufbahn als Handballer schließlich nicht im Weg, bietet aber für die Zeit nach der Karriere Sicherheit. Diesbezüglich unterscheidet sich der 20-Jährige kaum von Dennis Summa, der bei allen sportlichen Ambitionen auch immer seine beruflichen Perspektiven im Blick gehabt hat. Nach erfolgreichem Abschluss des Bachelorstudiums im Vorjahr wird er demnächst, wohl in Oldenburg oder Osnabrück, seinen Master in Geoinformatik in Angriff nehmen. Schon jetzt arbeitet Summa beim Bremer Windparkprojektierer WPD.
So wohl sich Dennis Summa und Bjarne Budelmann beim ATSV Habenhausen fühlen: Sie betonen auch, dass es gerade eine schlechte Zeit für Vereinswechsel ist. Die Pandemie hat den Handballern die Präsentationsbühne gesperrt – und Dennis Summa eine mindestens für die Corona-Zeit gültige Erkenntnis beschert: „Was du sicher hast, wird das Beste für dich sein.“
Bericht aus dem Weser Kurier
Veröffentlicht im Weser Kurier am 20.April.2021. Geschrieben von Jörg Niemeyer.