Neue Saison, neues Glück: ATSV Habenhausen startet mit frischem Kader in die Handball-Verbandsliga und peilt die obere Tabellenhälfte an. Mit fünf Neuzugängen und einer neuen Co-Trainerin wollen sie punkten.

Als eine Lehre aus der abgelaufenen Saison in der Handball-Verbandsliga Nord der Frauen hat Iwan Ilinich eine wichtige Erkenntnis gezogen: „Wir waren als Absteiger aus der Oberliga nach dem perfekten Start vielleicht etwas zu euphorisch und haben es in einigen Spielen an der nötigen Konzentration fehlen lassen“, erklärt der Trainer des ATSV Habenhausen. Allerdings sei seine Mannschaft im Verlaufe der Spielzeit auch immer wieder vom Verletzungspech wichtiger Spielerinnen getroffen worden, sodass am Ende lediglich ein eher enttäuschender siebter Tabellenplatz heraus kam. „In der neuen Saison wollen wir uns in jedem Fall in der oberen Tabellenhälfte etablieren“, gibt der C-Lizenz-Inhaber als Ziel aus. „Ich bin guter Dinge, dass uns das auch gelingen wird“.

Zum Gelingen beitragen sollen dabei gleich fünf Neuzugänge, die der Mannschaft mehr Breite im Kader verschaffen und die ebenso vielen Abgänge kompensieren können, wie Ilinich hofft. Neben den Schwestern Emily uns Annika Hübner vom stadtinternen Konkurrenten und Aufsteiger in die Regionalliga, TuS Komet Arsten, verstärken die „Habenhauser Deerns“ zur neuen Saison noch Jette Behrens (Jugend Werder Bremen), Charlotte Sommer und Melissa Steinhoff (beide SG Hude/Falkenburg). „Wir haben uns besonders im Rückraum gezielt verstärkt“, erläutert Ilinich, der zum Start der Vorbereitung Anfang Juli über einen Kader verfüge, „der einen guten Mix aus jungen und erfahrenen Spielerinnen hat“.

Auch im Trainerstab gibt es zur neuen Saison Veränderungen, die bisherige Co-Trainerin Christin Meyer verlässt das Team und wird von einer guten alten Bekannten in der Hinni-Schwenker-Halle ersetzt. Corinna Wannmacher steht Iwan Ilinich zur Seite, was den Jung-Trainer sehr erfreut. „Zille hat enorm viel Erfahrung und eine große Expertise, mit der sie mir, aber vor allen Dingen den Spielerinnen enorm helfen kann“, versichert Ilinich. Die Arbeitsteilung sei gleichberechtigt, beide würden sowohl im Training, als auch in den Spielen ihren Teil dazu beitragen, jede Spielerin besser zu machen.

Zu Beginn der Vorbereitung hieß es bei den Habenhauserinnen zunächst einmal viel laufen. „Wir haben den Fokus auf Athletik und Ausdauer gelegt“, erläutert Ilinich, „später kamen dann Krafttraining und einige Besuche in unserem Stamm-Fitnessstudio dazu.“ Begeistert ist der ATSV-Trainer besonders von der Einstellung seiner Spielerinnen: „Alle geben in jeder Einheit Vollgas und ziehen ohne zu murren mit“, lobt Ilinich.

Auf die so häufig herangezogenen Teambuilding-Maßnahmen wie bei einigen anderen Mannschaften verzichtet das ATSV-Trainerteam indes, „weil sich alle Spielerinnen im Team aus unserer Sicht schon während der Vorbereitung als eine Einheit präsentieren und ganz eigenständig gemeinsame Unternehmungen arrangieren“.

In den ersten beiden Testspielen gegen Werder Bremen III und den TV Cloppenburg hat Iwan Ilinich bereits einige Stellschrauben entdecken können, an denen es bis zum Liga-Start noch zu drehen gelte: „Wir müssen in der Abwehr geschlossener verteidigen und dürfen uns im Angriff nicht so viele Fehlwürfe leisten.“ Deshalb werde in den nächsten Trainingseinheiten an der Absprache gearbeitet, zudem sollen die Spielerinnen noch besser die notwendigen Abläufe verinnerlichen.

Das Team wird noch zwei weitere Testspiele gegen die Oberligistinnen vom TV Neerstedt und dem MTV Braunschweig absolvieren, ehe es dann gleich zum Auftakt mit einem ziemlich dicken Brocken zu tun bekommt. „Ich hätte mir natürlich schon einen etwas leichteren Gegner für das erste Saisonspiel gewünscht“, verdeutlicht Iwan Ilinich mit Blick auf das schwere Auswärtsspiel bei der HSG Stade/Fredenbeck III (Sonnabend, 13. September, 19 Uhr). „Am Ende müssen wir aber sowieso gegen alle Mannschaften spielen“, bleibt er gelassen.

 

Geschrieben von Christian Markwort und am 18.08.2025 im Weser Kurier veröffentlicht

Foto: Nils Conrad