Sasha Kunze bestreitet als neuer Trainer mit seinem Team das erste Spiel der Saison

Bremen. Anfang des Jahres musste Sascha Kunze bei der HSG Verden-Aller seinen Posten als Trainer der männlichen A-Jugend räumen. Eine neue Heimat hat der 38-Jährige bei den Verbandsligamännern des ATSV Habenhausen II gefunden. Den Auftakt hatte sich der Coach an seiner neuen Wirkungsstelle anders erhofft. Gegen Aufsteiger TV Dinklage kassierte der ATSV am Sonnabend eine 18:27 (8:13)-Pleite. Es gebe nichts zu beschönigen, meinte Sascha Kunze. „Die Abwehr war noch okay, aber vorne war über 60 Minuten der Wurm drin.“ Bis zum 5:5 (19.) durch Louis Beyer waren die Gastgeber auf Augenhöhe. In der Folge zogen die Gäste davon und lagen beim 19:9 (38.) erstmals mit zehn Toren vorne.

Dass Sascha Kunze mit seiner neuen Mannschaft in der Verbandsliga unterwegs sein wird, war lange Zeit nicht sicher. Unter Coach Philipp Grieme geriet der ATSV im Vorjahr mächtig ins Straucheln. Zwischenzeitlich war die Oberliga-Reserve auf einem Abstiegsplatz angekommen. Ende Januar trennten sich die Wege von Trainer und Mannschaft. Mit vereinten Kräften glich der ATSV sein Punktekonto aus und landete auf dem siebten Rang. Recht früh teilte der Klub mit, dass Sascha Kunze zur neuen Saison das Traineramt übernehmen würde. Der Kontakt sei über Lars Röwer (Co-Trainer bei der ersten Mannschaft, Anm. der Redaktion) entstanden, erläutert Sascha Kunze: „Lars und ich haben gemeinsam die B-Lizenz gemacht.“

Kunze ist nicht der einzige neue Name beim ATSV mit Wurzeln im Kreis Verden. Nach dem Trainer wurden die Spieler Johannes Seliger und Michele Zysk als Zugänge präsentiert. Seliger schnupperte in der Jugend Bundesligaluft beim TV Oyten. Zuletzt lief der Kreisläufer bei seinem Stammverein SG Achim/Baden in der dritten und zweiten Mannschaft auf. Michele Zysk verabschiedete sich nach der Saison 2018/19 vom Oberligisten SG Achim/Baden und kehrte nach einer Pause Anfang 2020 bei seinem Heimatverein TSV Morsum auf die Platte zurück. In der Verbandsliga hat sich Kunze einen Platz in der oberen Tabellenhälfte als Ziel gesetzt. Da der Verband die Ligen zur Saison 2024/2025 neu sortiert – zwischen 3. Liga und Oberliga wird die Regionalliga installiert – strebt er die Oberliga an. „Wir würden dann fünftklassig bleiben“, erläutert er. 

Mit dem Handball begonnen hat Sascha Kunze beim TV Oyten. Eine schwere Knieverletzung bedeute in jungen Jahren das Aus als aktiver Spieler. Mit Ende 20 übernahm Kunze im Team mit Marius Brandt bei seinem Heimatverein die erste Männermannschaft und führte diese in die Landesliga. Im April 2017 trat das Trainerteam nach einer Spielerrevolte und Unstimmigkeiten mit dem Vorstand zurück. Eine neue Aufgabe fand Sascha Kunze bei der HSG Verden-Aller.

Beim Klub aus der Reiterstadt zeichnete er zunächst für die Männer verantwortlich, 2021 schrieb Kunze Klubgeschichte und führte die A-Jugend der HSG Verden-Aller in die Jugend-Bundesliga. Zum Saisonende 2022/23 hatte der Trainer seinen Abschied angekündigt. Schluss war jedoch schon im Februar. Sascha Kunze musste vorzeitig gehen. Mittlerweile hat er ein neues Kapitel in seiner Trainerlaufbahn aufgeschlagen – erstmals außerhalb der Grenzen des Landkreises Verden.

Geschrieben von Jürgen Prütt. Veröffentlicht am 04.09.23 im Weser Kurier.