Habenhausen wieder Tabellenführer

Mit einem klaren 28:21 (15:10)-Heimsieg über den TvdH Oldenburg lösten die Oberliga-Handballer des ATSV Habenhausen den punktgleichen TV Cloppenburg an der Tabellenspitze ab.

Es war das erste von drei Topspielen, aber die Oberliga-Handballer des  ATSV Habenhausen bewiesen auch gegen den TvdH Oldenburg, dass sie völlig zu recht ganz oben stehen. Unterstützt von 250 Zuschauern und unermüdlichen Trommlern  aus der eigenen D- und C-Jugend  gewann der Drittliga-Absteiger mit 28:21 (15:10) und löste dank des besseren Torverhältnisse den punktgleichen TV Cloppenburg an der Tabellenspitze ab.

In der erwartet intensiven Partie gaben die Habenhauser über weite Strecken den Ton an. In der Vorbereitung hatten sie sich besonders auf das spezielle Oldenburger Spiel eingestellt. Gegen das System der Gäste, zunächst das Tempo zu verschleppen, um dann mit schnellen Eins-gegen-Eins-Situationen zu Toren zu kommen, fand der ATSV gute Ansätze zur Verteidigung. Daran hatte auch Lino Hintke Anteil, der kurzfristig grünes Licht für einen Einsatz erhielt. „Lino hat uns in der Abwehr schon sehr geholfen“, sagte Ruckh, der wiederum auf seinen wachsamen Innenblock mit Björn Wähmann und Leon Grieme setzen konnte. Ein starker Daniel Sommerfeld zwischen den Pfosten, der zuletzt gegen Delmenhorst einen schwächeren Tag erwischt hatte, war zudem wieder ein starker Rückhalt.

Neue Impulse gesetzt

Über 6:3 (10.), den 15:10-Halbzeitstand und 19:13 (36.) lagen die Habenhauser zwar recht komfortabel vorn, doch es machten sich im Angriffssystem bereits leichte Abnutzungserscheinungen bemerkbar. „Da waren wir bei uns am Limit und ein bisschen hielt der Schlendrian Einzug. Es mussten neue Impulse her“, sagte Matthias Ruckh, ganz in dem Bewusstsein, dass seine Mannschaft zu den wenigen Teams der Liga gehört, die durch die Breite des Kaders überhaupt in der Lage sind, mit neuer Aufstellung auch ein neues System ohne spürbaren Qualitätsverlust zu spielen.

So liefen ab etwa der 40. Minute statt Björn Wähmann und Jonas Millahn plötzlich Jan-Ole Harting und der erst 17-jährige Louis Beyer als Linkshänder auf der halben und rechten Außenposition auf. „Das stellt den Abwehrspieler in einer Phase, in der er ohnehin langsam müde wird, vor komplett neue Aufgaben angesichts einer neuen Geschwindigkeit und neuer Tiefe“, erklärt Ruckh. Folglich erhielten beide ein Sonderlob. „Louis kam in einer engen Situation und hat sich dort bewährt und für Jan-Ole hat es mich besonders gefreut, dass er nach seiner Verletzung in Oyten erstmals wieder dabei war und gleich zwei Tore erzielte“, sagte Matthias Ruckh.

Nach dem sechsten Sieg im sechsten Spiel haben die Habenhauser erst einmal ein spielfreies Wochenende vor sich, können etwas ruhiger trainieren und die zuletzt verletzten oder kränkelnden Spieler wieder integrieren. Dann beginnt die intensive Vorbereitung auf das Auswärtsspiel beim Tabellendritten VfL Fredenbeck (29.Oktober) beginnt. Eine Woche darauf steht dann das mit Spannung erwartete Spitzenduell mit dem TV Cloppenburg in der Habenhauser Heimhalle auf dem Programm (5. November). Zwei zweifelsfrei richtungsweisende Spiele, in der die Bremer aber selbstbewusst auftreten können. „Wir wissen natürlich um unsere Stärke, aber wir sollten keinesfalls den Fehler machen, den Respekt zu verlieren. In dieser Oberliga ist jeder Gegner speziell, da entscheiden manchmal Kleinigkeiten. Gerade in Fredenbeck wird es schwer und Cloppenburg ist sehr stark und hat bereits einige schwere Spiele gewonnen“, sagt Ruckh.

In jedem Spiel ist folglich volle Konzentration gefragt, was sicherlich leichter gesagt als getan ist und zum Beispiel in Delmenhorst nicht so gut gelang. Dabei ist der hohe Fokus gerade in der laufenden Serie unabdingbar. „In der vergangenen Saison ist Nienburg mit neun Minuspunkten aufgestiegen, diesmal zeichnet es sich aus meiner Sicht ab, dass wir uns maximal drei Niederlagen leisten dürfen, ohne unser Aufstiegssziel zu gefährden“, sagt Ruckh.

ATSV Habenhausen: Sommerfeld, Berdar; Varela, Grieme (1), Wähmann (3/2), Sibahi (5/3), Millahn (2), Janik Schluroff (2), Luc Schluroff (6), Harting (2), Hintke (3), Feller (3), Beyer (1), Ruthke.

Veröffentlicht im Weser Kurier am 16.10.2022, geschrieben von Rainer Jüttner.