Starkes 22:22: Habenhausen gelingt ein Neustart
So ein Spiel haben die Handballer des ATSV Habenhausen gebraucht: Am Sonntag gelang der Mannschaft von Trainer Matthias Ruckh ein 22:22 im Derby gegen Cloppenburg. Das Team zeigte endlich wieder ATSV-Handball.
Das Herz des Handballs schlug am Sonntagabend so laut in Habenhausen, dass es bis draußen in der Straße am Bunnsackerweg zu hören war. Zwar durften wegen der Coronasituation nur die jugendlichen Trommler und die Dauerkartenbesitzer drinnen in der Hinni-Schwenker-Halle dabei sein, trotzdem herrschte eine tolle Derby-Atmosphäre beim Drittliga-Heimspiel des ATSV Habenhausen gegen TV Cloppenburg. Die Bremer Mannschaft von Trainer Matthias Ruckh brauchte offenbar genau diese Unterstützung, um endlich wieder ihren typischen Handball zu spielen: mit leidenschaftlicher Abwehrarbeit und ganz viel Mentalität auf dem Feld. „Das war unser Neustart“, freute sich Ruckh nach dem 22:22 gegen Cloppenburg. Nach zuvor 1:11 Punkten in Serie war dieser Punktgewinn nicht nur für das Konto in der Abstiegsrunde wichtig, sondern auch fürs Selbstbewusstsein.
In diesem Derby wäre sogar der Sieg für den ATSV möglich gewesen, doch zwischen der 40. und der 45. Minute wurde die große Chance darauf verspielt: Habenhausen führte mit 16:15, angetrieben von der guten Abwehrarbeit rollte ein Angriff nach dem anderen in Richtung Tor der Gäste – doch Cloppenburgs Torhüter Hendrik Legler machte auch die besten Chancen zunichte. So konnte der ATSV nicht entscheidend davonziehen.
Das Spiel blieb knapp bis zur Schussminute. Nach einem vergebenen Siebenmeter durch den ansonsten starken Björn Wähmann beim Stand von 21:22 sah es kurzzeitig schlecht aus für Habenhausen, doch Lukas Feller erzielte 25 Sekunden vor Abpfiff noch den Treffer zum 22:22. Das Unentschieden fühle sich gut an, lobte Ruckh nach diesem sehr emotionalen Abend: „Wir hatten diesmal eine Mega-Abwehrleistung, auch im Tor. Das kann man allein schon an den nur 22 Gegentoren ablesen.“
Das Problem lag gegen Cloppenburg deutlich eher in der Offensive, wo sich die Mannschaft eine Vielzahl guter Tormöglichkeiten herausspielte, aber das Tor zu selten traf. „Wir hätten mehr dieser freien Bälle verwerten müssen, um das Spiel zu gewinnen“, sagte Ruckh, „trotzdem haben wir in diesem Derby wieder viel von dem gezeigt, wie wir eigentlich auftreten wollen.“ Und das macht der Mannschaft Mut für den restlichen Saisonverlauf.
ATSV Habenhausen: Steffens, Berdar, Sommerfeld – Rauer, Helbig, Heller, Fischer, B. Wähmann (4/2), Meier (5), Schluroff, M. Wähmann, Kragesteen (3), Hintke (4), Ahrens, Feller (6)
Spielbericht aus dem Weser Kurier
Veröffentlicht im Weser Kurier am 31.Januar.2022. Geschrieben von Jean-Julien Beer.