Erst ein Punkt, dann die Kekse

Nach drei Niederlagen in Serie holen Habenhausens Handballer beim 27:27 in Bielefeld einen Zähler und Trainer Matthias Ruckh belohnt sich in der Küche. Trainer glaubt nicht an Liga-Unterbrechung.

Der Tag danach brachte die Entspannung. Mit Frau und Tochter machte sich Matthias Ruckh daran, am zweiten Advent Kekse zu backen. Ein Kontrastprogramm zum hektischen Vorabend, der für den Trainer des ATSV Habenhausen ein emotionales Hin und Her gewesen war. Schwächere erste Halbzeit, starke zweite Halbzeit, Rückstand, Führung – und dann am Ende ein 27:27 (10:14), das Ruckh treffsicher auf den Punkt brachte: „Ein Punkt in der 3. Liga in Bielefeld ist ein Punkt in der 3. Liga in Bielefeld.“

Nach drei Niederlagen am Stück also endlich mal wieder was Zählbares, mit diesem Gefühl traten die Habenhauser die Rückreise vom Spiel bei der TSG A-H Bielefeld an. Restlos zufrieden waren sie nicht, denn 73 Sekunden vor dem Abpfiff lag der ATSV noch mit zwei Toren in Führung. Aber weil die Gastgeber in der Schlussminute noch zwei Tore warfen, bleibt Habenhausen weiter fest auf Platz sieben, allerdings ist die Mannschaft noch mit einem Spiel im Rückstand.

Für Trainer Ruckh aber war die Art und Weise, wie seine Mannschaft das Spiel angegangen war, fast schon wichtiger als der verlorene Punkt. „Ich habe den Jungs vor dem Spiel gesagt, dass sie sich selbst aus dem Loch ziehen müssen.“ Gemeint war besonders der unsägliche Auftritt vor Wochenfrist gegen Lippe II, der mit einem satten 30:36 endete. Nach dem Pausenrückstand von 10:14 legte der ATSV im zweiten Abschnitt dann tatsächlich ein paar Schippen drauf. „Alle haben sich gegenseitig gepusht und nach vorne getrieben. Das hat mir gefallen“, sagte der Coach über seine Mannschaft. Bei Bielefeld überragte Torwart Nils Dresruesse, der schon in der ersten deutschen und französischen Liga sein Geld verdiente. „Das waren schon einige freie Bälle, die er abgewehrt hat“, fand Ruckh. Aber auch Habenhausens Torwart Antonio Berdar habe nach der Pause gut gehalten.

Der Coach hat sich in den vergangenen Tagen ausgiebig mit der Spielordnung der dritten Liga vertraut gemacht. Denn weil ab der Handball-Oberliga der Spielbetrieb mal wieder unterbrochen ist, schauen sich auch die ATSV-Verantwortlichen wieder genauer an, wie sehr Corona den Hallensport derzeit im Griff hat. An eine Unterbrechung der oberen drei Ligen glaubt Ruckh allerdings nicht. „Aus der Ordnung ist für mich sehr klar ersichtlich, dass der Spielbetrieb sehr, sehr lange aufrechterhalten bleiben soll.“ Derzeit werde unter 2G-Bedingungen gespielt, die Steigerung wäre das 2G-Plus-Modell. „Und dann könnten wir auch noch ohne Zuschauer spielen“, sagt er, „das Maßnahmenpaket ist ziemlich groß“. Der Coach glaubt, dass die Serie bis März auf jeden Fall gespielt werden soll. In seiner Mannschaft sei das Thema Impfen ohnehin sehr klein. „Spieler, Betreuer, Management, alle sind geimpft. Einige Spieler sind sogar schon geboostert.“ Das erleichtere viele Abläufe unter der Woche.

ATSV Habenhausen: Berdar, Sommerfeld; Ruthke (2), Heller (1), Fischer (1), Wähmann (2), Meier, Schluroff (2), Rojahn, Kragesteen (1), Hintke (4), Ahrens, Feller (14/4)

Spielbericht aus dem Weser Kurier

Veröffentlicht im Weser Kurier am 06.Dezember.2021. Geschrieben von Mathias Sonnenberg.