Der Verein hat an der Kästnerstraße eine Beachsportanlage für Volleyball und Handball errichtet

Bremen. Vor knapp 40 Jahren wurde beim ATSV Habenhausen die Volleyball-Abteilung ins Leben gerufen. Zu jenem Zeitpunkt war Volleyball als Hallensport bekannt – am Strand spielten außerhalb von Brasilien oder den USA lediglich einige Enthusiasten zum Zeitvertreib. Im Laufe der Jahre wurde Beachvolleyball zunehmend populärer, kam in Deutschland an und wurde dort etwa Anfang der 1990er-Jahre von einer Trendsportart zum professionellen Sport mit Liga- und Turnierbetrieb. „Wir waren 1990 auf Langeoog bei einem Beachvolleyball-Turnier“, sagt Jörn Roggenkamp, Volleyball-Trainer beim ATSV. Knapp sechs Jahre später war Roggenkamp dann Zuschauer beim größten Beachvolleyball-Turnier in Europa auf Borkum. Es reifte der Entschluss, diese Variante des Volleyballs auch in seinem Heimatverein zu etablieren.

Nach einigen Ortsbegehungen und zahlreichen Anträgen beim Bau- und beim Sportamt bekam der ATSV Habenhausen vor einigen Monaten das Okay zum Bau einer großen Beachsport-Anlage, die nun ab Anfang Juli für Volleyballer und Handballer gleichermaßen zur Verfügung stehen wird. Unter tatkräftiger Mithilfe zahlreicher Vereinsmitglieder wurde im Mai auf der ATSV-Anlage an der Kästnerstraße eine knapp 1700 Quadratmeter große Grasnarbe abgetragen. Die vielen fleißigen Helferinnen und Helfer sorgten damit nicht nur für finanzielle Einsparungen, sondern gaben dem Begriff „Verein“ seinen entsprechenden Inhalt. „Diese Gemeinschaftsarbeit hat uns vereint und zusammengeschweißt“, sagt ATSV-Vorsitzender Alexander Svoboda, „ich bin stolz auf dieses großartige Engagement unserer Mitglieder.“

Mit Baubeginn wurde aus der Idee des Volleyball-Enthusiasten Jörn Roggenkamp ein abteilungsübergreifendes Großprojekt mit enormer Außenwirkung für den ATSV Habenhausen. Unter der Federführung von Oliver Behn, Abteilungsleiter Handball, rückte das Vorhaben Beachsport-Anlage mit einem Beachvolleyball-Feld und zwei Beachhandball-Feldern immer stärker in den Fokus des Vereins. „Bei Bedarf können wir auf bis zu fünf Feldern spielen“, erläutert Oliver Behn, „damit haben wir eine der größten Beachsport-Anlagen Bremens.“

Die Planungen passten optimal in die Überlegungen des Vorstands zu einer Wiederaufnahme des Sportbetriebs. Ein Ortstermin mit allen Beteiligten führte zur Klärung der Fragen der am Rande betroffenen Tennis- und Faustballabteilung, Widerspruch gab es keinen. Umgehend wurden also die Feinplanung aufgenommen und die erforderlichen Anträge an die Stadt gestellt. Anfang Mai lag die Genehmigung der Stadt schließlich vor, nur wenige Tage später erfolgte der erste Spatenstich.

Rund 30 Mitglieder der Handball- und Volleyballabteilung trugen binnen zwei Wochen zunächst die Grasnarbe ab. Anschließend wurde die neue Anlage ausgehoben und mit Spielsand befüllt. „Im Juni laufen noch die letzten Restarbeiten“, sagt Alexander Svoboda, „sodass ein regelmäßiger Trainingsbetrieb voraussichtlich ab Juli möglich sein wird.“ Abhängig von der weiteren Corona-­Entwicklung, soll es laut Svoboda noch in diesem Jahr das erste Turnier geben. Möglicherweise können auch schon die ersten ATSV-Mannschaften an der Beachserie teilnehmen.

Mit der neuen Beachsport-Anlage erweitert der ATSV Habenhausen das umfangreiche Sportangebot um die attraktiven Trendsportarten Beachhandball und Beachvolleyball. Der Verein will aus einem Trend eine dauerhafte Einrichtung mit Liga- und Turnierbetrieb schaffen. „Wir wollen im Beachvolleyball an der Wochenliga-Beach des Nordwestdeutschen Volleyballverbandes teilnehmen“, sagt der stellvertretende Volley­ball-Abteilungsleiter Maik Mertens zu den Planungen seiner Sparte. Neben dem Reiz einer Liga besteht für die ATSV-Volleyballer dort außerdem die Möglichkeit, unter Wettkampfbedingungen zu trainieren und einmal in der Woche mit anderen in etwa gleich starken Teams zu spielen. „Die jeweilige Liga soll je nach Teilnehmeranzahl über etwa vier bis fünf Wochen dauern“, erläutert Mertens den Spielmodus.

Nach der abschließenden knapp vierwöchigen Bauphase ist die Anlage mittlerweile für den Trainings- und Spielbetrieb freigegeben. Laut Alexander Svoboda würden in den nächsten Wochen noch kleine Modifikationen wie das Aufstellen von Ballfangnetzen oder die Beleuchtung vorgenommen werden. Die Anlage werde aber bereits von zahlreichen großen und kleinen Sandsportlern angenommen, freut sich der ATSV-Vorsitzende. „Unsere Sandkiste auf dem Areal des angrenzenden Kindergartens wurde mit den Jahren einfach zu klein“, sagt Alexander Svoboda, „auf unserer neuen Anlage finden sowohl die rund 450 Handballerinnen und Handballer als auch die knapp 110 Volleyballerinnen und Volleyballer ausreichend Platz.“ Die Kosten von insgesamt 25.000 Euro wurden größtenteils aus der Vereinskasse beglichen, in großer Übereinstimmung seien die Pläne von allen Mitgliedern angenommen worden.

Veröffentlicht im Stadtteil-Kurier Links der Weser am 17.Juni.2021. Geschrieben von Christian Markwort.